Nach aufwendiger Sanierung wurde das Studentenwohnheim an der Gerokstraße 38 am 23. Mai feierlich wiedereröffnet. Es war das letzte unsanierte Hochhaus im Portfolio des Bauherrn, dem Studentenwerk Dresden. Aus dem grauen Betonklotz ist ein auffallend türkisfarbenes Gebäude geworden. Den Studierenden stehen 212 Plätze in modern eingerichteten Einzelapartments und 2er-WGs zur Verfügung.
Eine Publikation des Studentenwerks gibt interessante Einblicke in das umfassende Sanierungsprojekt.
Wir verfolgten das Ziel, den modernen Anforderungen an studentisches Wohnen gerecht zu werden, die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten und gleichzeitig Energieeffizienz zu optimieren. Unsere Ingenieurleistungen umfassten die Planung und Bauüberwachung (HOAI-Leistungsphasen 2-8) der haustechnischen Anlagen für die ALG 1, 2, 3, 7 und 8. Zentrale Umsetzungspunkte waren:
- Fernwärmeversorgung: Das Gebäude wird über das Fernwärmenetz der SachsenEnergie versorgt. Eine planerische Besonderheit war der Anschluss der Warmwasserbereitung auf der Primärseite der Fernwärmestation, abweichend von der üblichen Praxis auf der Sekundärseite.
- Druckerhöhungsanlage: Zur Sicherstellung eines ausreichenden Trinkwasserdrucks in den oberen Etagen (ab dem 6. Obergeschoss) wurde eine Druckerhöhungsanlage installiert, die den Versorgungsdruck erhöht und somit einen konstanten Wasserdurchfluss gewährleistet.
- Innenliegende Regenentwässerung: Die Regenentwässerung erfolgt über ein innenliegendes Druckentwässerungssystem. Diese Lösung bietet nicht nur einen ästhetischen Vorteil, sondern erhöht auch die Langlebigkeit der Anlage, da sie einen besseren Schutz vor Umwelt- und Natureinflüssen bietet.
- Gebäudeautomation: Es wurde eine autarke, übergeordnete Gebäudeautomation mit zentralem Steuerschrank und Etagen-Unterstationen für die Lüftungsregelung implementiert. Diese intelligente Gebäudeautomation optimiert den Ressourcenverbrauch, senkt die Betriebskosten, erhöht die Sicherheit und verbessert durch gewerkeübergreifende, autonome Funktionsabläufe den Nutzerkomfor den Komfort für die Nutzer.
- Lüftungssysteme: Die Lüftungssysteme bestehen aus spezifischen Lüftungsgeräten pro Etage, die für die permanente Entlüftung der innenliegenden Küchen sorgen. Bei Bedarf können die Bewohner die Luftmenge erhöhen. Die Entlüftung der Bäder erfolgt über zentrale Abluftventile und Dachventilatoren. Ergänzt wird dies durch Außenluftdurchlässe über den Fenstern, die für die Zuluftnachströmung sorgen.
- Feuerlöschtechnik: In Abstimmung mit der Brandschutzdienststelle wurde eine trockene Löschwassersteigleitung realisiert. Im Brandfall ermöglicht diese Anlage eine effiziente Löschwasserversorgung und -entnahme auf jeder Etage. Damit ist eine schnelle und wirksame Brandbekämpfung im Hochhaus gewährleistet.
Wir danken dem Studentenwerk, KNERER & LANG Architekten und den beteiligten Fachfirmen für die konstruktive sowie lösungs- und zielorientierte Zusammenarbeit.